Historische Wurzeln
Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie, kommt ursprünglich aus der psychoanalytischen Tradition. In seinem Ablösungsversuch von der Psychoanalyse orientiert er sich neu. Seine Liebe zum Theater und seine Begegnung mit Max Reinhardt inspirieren ihn, er entdeckt die integrierende Funktion des Rollenspieles für die Psychotherapie. Der Philosoph Salomon Friedländer, ein Neokantianer, dessen Lebenswerk der Überwindung der Polaritäten gewidmet ist, wird zu einem wichtigen Lehrer und geistigen Vater von Perls. Er lernt Wilhelm Reich kennen, der sich mit dem Charakterpanzer in der Körpertherapie beschäftigt und übernimmt mit subtilen Modifikationen verschiedene körpertherapeutische Anwendungen in seinen Behandlungsstil. Weitere Einflüsse kommen aus der Gestaltpsychologie (Wertheimer, Köhler, Koffka), aus der Phänomenologie (Husserl), aus der Existenzphilosophie (Heidegger, Sartre, Kierkegaard) und von Martin Bubers dialogischem Prinzip.
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